Pico del Teide – mit 3718 Meters höchste Berg Spaniens
Der Pico del Teide zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Teneriffas und ist mit 3.718 Metern der höchste Berg Spaniens. Mit ihrer beeindruckenden Landschaft aus eingefallenen Kratern und erloschenen Vulkanen, ist die gesamte Region Teil des UNESCO Weltnaturerbes. Dazu bietet der 19.000 ha große Nationalpark eine beeindruckende Flora und Fauna. Am besten lässt sich die einzigarte Landschaft im Rahmen einer geführten Wanderung erkundigen. Die Fahrt mit der Seilbahn bis kurz unter den Gipfel ist ebenfalls ein tolles Erlebnis. In nur 10 Minuten geht es zur Bergstation auf 3.550 Meter, mit einer einmaligen Fernsicht.
Legenden um Pico del Teide
Seinen Namen hat der Berg vom Dämonen Guayota, welcher hier gelebt haben soll. Der Legende nach hielt er den Sonnengott Magec im Berg gefangen, um die Region in vollkommene Dunkelheit zu tauchen. Die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen nannten den Berg Echeyde. Im spanischen entwickelte sich später der Name Teide. Aus Angst vor der Dunkelheit flehten die Guanchen den obersten Gott Achamán um Hilfe an. Dieser verbannte den Dämonen daraufhin von der Insel. Sein Zuhause verschloss Achamán indem er den Pilón, den Zuckerhut in die Öffnung des Berges stopfte.
Einzigartige Felsformationen bestimmen das Bild des Berges
Die heutige Form des Bergmassivs ist durch die Ausbrüche einer Vielzahl von kleineren Vulkanen des Teide-Gebirges entstanden. Daraus ergibt sich eine ungewöhnlich hohe geologische Vielfalt mit verschiedenen Gesteinsarten. Diese reicht von hellen und sehr porösen Bimsstein bis hin zu festen, dunklen Basaltgesteinen, welche sich in bizarren Formen gegen den Himmel strecken. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehören die Roques, Felstürme mit terrassierten Feldern. Diese befinden sich am Südhang des Pico del Teide, in der Nähe von Arona. Wahrzeichen des Nationalparks ist der sich in einsamer Majestät aus dem Boden erhebende Roque Chinchado, der steinerne Baum.
Das Landschaftsbild des Pico del Teide wird zudem von bis zu 300 Metern hohen Vulkankratern geprägt. Diese gewaltigen Vulkankegel sind besonders in den unteren Regionen bis zu 400 Meter zu finden. Durch den auf Teneriffa vorherrschenden vorherrschende Nordost-Passatwind besitzen sie zumeist die Form eines Hufeisens.
Wanderungen am Pico del Teide
Die Landschaft des Pico del Teide lässt sich am besten bei einer Wanderung erkunden. Durch den Nationalpark führen zwölf offizielle Wanderwege, die sogenannten Senderos. Die interessanten Rundwanderungen führen an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei und bieten dabei beeindruckende Ausblicke.
Die Touren unterscheiden sich bezüglich Länge und Schwierigkeitsgrad. Los geht es mit Wanderungen zwischen 3,5 und 15 Kilometern bei relativ moderaten Anstiegen. Der Aufstieg zum Gipfel führt über 12,5 Kilometer und ist nur von geübten Bergwanderern an einem Tag zu schaffen. Es ist deshalb ratsam, eine Übernachtung im Refugio de Altavista einzuplanen. Wer bereits vor dem Sonnenaufgang auf dem Gipfel ist, wird mit einem besonders beeindruckenden Blick belohnt. Der Berg wirft dann einen gigantischen Schatten über die Insel.
Der Nationalpark ist aus allen Richtungen über gut ausgebaute Zufahrtstraßen erreichbar. An interessanten Aussichtspunkten wurden großflächige Parkplätze eingerichtet. Von den bekannten Ferienorten der Insel werden täglich Bustouren zum Pico del Teide angeboten.
Pico del Teide: Seilbahn verhilft beim Aufstieg
Die Seilbahn Teleferico erleichtert den Aufstieg bis zum höchsten, ohne Genehmigung begehbaren Punkt des Pico del Teide auf 3.555 Meter. Dabei wird ein Höhenunterschied von 1.199 Metern überwunden. Die Bahnen verkehren täglich zwischen 09:00 Uhr und 16:00 Uhr sofern kein zu starker Wind herrscht. Die Fahrt dauert acht Minuten und kostet pro Richtung 12,50 Euro. Wer den Rückweg zu Fuß absolvieren möchte sollte hierfür rund drei Stunden einplanen. Die letzte Talfahrt startet um 17:00 Uhr.
Von der Bergstation sind es nur noch 160 Höhenmeter bis zum Gipfel. Für die Besteigung ist allerdings eine Genehmigung der Nationalparkverwaltung erforderlich. Besucher haben jedoch bereits von der Station aus einen beeindruckenden Ausblick, welcher bis zu den den Nachbarinseln La Palma, Gran Canaria, El Hierro und Gomera reicht.
Außergewöhnliche Flora im Teide Nationalpark
Von weitem erscheint der Pico del Teide als kahler, oftmals mit Schnee bedeckter Berg. Der Teide Nationalpark beeindruckt in erster Linie mit seinen außergewöhnlichen Lava- und Gesteinsformationen. Wer etwas genauer hinschaut entdeckt dazwischen eine beeindruckende Pflanzenwelt. Es gibt mehr als 160 Pflanzenarten, von denen rund 30 ausschließlich auf Teneriffa und 12 nur im Teide Nationalpark finden sind.
Im unteren Bereich finden sich ausgedehnte Pinien- und Kiefernwälder. Hier wächst unter anderem die Kanarische Kiefer, mit ihren bis zu 30 cm langen Nadeln. Die ältesten Bäume erreichen eine Höhe von bis zu 60 Metern. Aufgrund der großen Bedeutung für das Ökosystem der Insel, stehen die Kiefern heute unter besonderem Schutz. Dank der außergewöhnlich langen Nadeln kann eine kanarische Kiefer pro Jahr bis zu 2.000 Liter Wasser aufnehmen und an den porösen Boden weitergeben.
In den höheren Lagen wachsen in erster Linie flache Sträucher und Blumen. In den frühen Sommermonaten sind vor allem die leuchtend gelben Blüten der Cordeso de Cumbre und Besenrauke zu sehen. Typisch für die Region sind außerdem die außergewöhnlich hoch wachsenden Roten und Blauen Teide-Natternköpfe, welche dunkelrot bis blau blühen. Eine weitere Besonderheit im Teide Nationalpark ist das Teide Veilchen, welches oberhalb von 3.000 Metern zu sehen ist. Die vom Aussterben bedrohten Sonnenröschen, Silberdistel und das Teide-Edelweiß kommen hier ebenfalls vor.
Fauna des Teide Nationalparks
Die Tierwelt am Pico del Teide macht auf den ersten Blick keinen aufsehenerregenden Eindruck. So gibt es nur knapp 30 unterschiedliche Arten von Wirbeltieren. Außergewöhnlich ist jedoch, dass es sich bei zahlreichen Tieren um Tieren um kanarische Endemiten. Somit ist die Fauna der Region durchaus etwas Besonderes.
Mit einem Skink, einer Eidechse und einem Gecko leben in der Region drei endemische Reptilien. Zudem können Besucher rund 20 verschiedene Vogelarten bestaunen. Zu den häufigsten Vertretern gehören Blaufink, Inselpieper, Kanarienvogel und der Turmfalke. In der Dämmerung ist die Murciélago Orejudo, eine riesige Fledermausart zu sehen. Das Besondere daran sind die fast durchsichtigen Ohren. In den ruhigen, besucherarmen Gegenden lebt eine große Zahl von Schmetterlingen.
Klima und Wetter am Pico del Teide
Die Ferieninsel Teneriffa ist für ihr ganzjährig angenehmes Klima bekannt. Nicht umsonst trägt sie den Beinamen „Die Insel des ewigen Frühlings“. Die Temperaturen sind das gesamte Jahr über mild, während des Sommers kann es im Süden auch mal richtig heiß werden.
Das Klima am Pico del Teide ist allerdings komplett anders. Je nach Höhe und Region herrschen hier völlig unterschiedliche Wetterbedingungen. So ist es den Winter über und im Frühjahr zwischen 1.500 und 2.000 Metern sehr häufig wolkig und regnerisch. Die Gipfel des Bergmassivs ragen zumeist aus der Wolkendecke hervor und bieten einen strahlend blauen Himmel. Im Winter sind größere Schneemengen keine Seltenheit, sodass der Nationalpark für Besucher häufig nicht erreichbar ist.
Im Sommer ist es am Teide zumeist sonnig, bei zumeist kühleren Temperaturen und kräftigerem Wind als in den flachen Küstenregionen. Dennoch sollte die Sonneneinstrahlung hier keineswegs unterschätzt werden. So kann es durchaus auch zu Temperaturen über 40 Grad kommen.
Aufgrund der Höhenunterschiede ist stets mit Temperaturschwankungen und einem raschen Wechsel der Witterung zu rechnen. Dies sollte bei der Planung eines Ausflugs immer beachtet werden. Festes Schuhwerk und warme Kleidung gehören hier unbedingt zur Grundausstattung.