In der Nähe der Ermita de los Reyes befindet sich ein für Urlauber wie Einheimische gleichermaßen interessantes Auslfugsziel: Der Wacholderbaumhain El Sabinar, auf Wegweisern gelegentlich auch El Sabinal genannt. Auf einem kleinen Rundweg kann der Besucher hier ein bizarres Naturwunder bestaunen. Die gnadenlos vom Wind gepeitschten Wacholderbäume wachsen knorrig, mit unzähligen, grotesk anzusehenden Verdrehungen und in so starkem Bogen, dass sich die Baumkronen schon fast wieder in Höhe des Bodens befinden. Viele dieser eigentümlich anmutenden Bäume sind Hunderte von Jahren alt und legen damit Zeugnis ab von der beeindruckenden Zähigkeit und Beständigkeit der Natur.
Den Menschen überlebten die Bäume jedoch in erster Linie, da ihre verdrehten Stämme als Bauholz völlig ungeeignet sind. Die ursprünglich den Westen El Hierros zu einem Großteil bedeckenden Wacholderwälder fielen vor langer Zeit der Axt zum Opfer und wurden auf andere Kanareninselnexportiert. Was von der Axt verschont blieb, verbrannte 1909 in einer Feuersbrunst. übrig blieben die so eindrucksvoll verwachsenen Artgenossen des El Sabinar. Wiederaufforstungsprogramme laufen zwar, doch braucht Wacholderbaum für sein Wachstum viel Zeit.
Eine besonders eindrucksvolle Szenerie entsteht, wenn die Bäume von El Sabinar von den Nebelwolken des Passats umhüllt werden. Die bizarren Formen verschmelzen mit dem Nebel zu einem wahren Märchenwald, der kaum einen Besucher unberührt lassen wird. Wer dieses Naturschauspiel einmal erleben durfte wird kaum verwundert sein, dass El Sabinar zu den Wahrzeichen El Hierros gehört. Besucher der Insel sollten sich dieses Denkmal der Natur keinesfalls entgehen lassen.