Ballermann – Platja de Palma

Platja de Palma und “Ballermann”

Dass die Insel Mallorca eine Hochburg für Touristen aus aller Welt, vor allem aber aus Deutschland, ist, das ist vielen Menschen bekannt. Die meisten verbinden mit der Sonneninsel ausschließlich Feiern und Party und damit auch gleich den Ballermann. Doch der Strand von Platja de Palma hat mehr zu bieten als die Balnearios Nummer 1 bis 15. Wer allerdings an den berühmt-berüchtigten Strandabschnitt von Platja de Palma reist, der bei S’Arenal (auch L’Arenal oder El Arenal) zu finden ist, der wird neuerdings vielleicht sogar ein wenig enttäuscht sein, jedenfalls zur Hauptsaison und in den Nachtstunden. Warum, darüber mehr in diesem Artikel.

Platja de Palma

Platja de Palma bedeutet so viel wie Palmenstrand und beschreibt den über sechs Kilometer langen Strandabschnitt, der von Can Pastilla bis nach S’Arenal reicht. Hier findet sich auch eine der bekanntesten Partymeilen der ganzen Welt. Wer hat noch nie etwas vom Ballermann gehört? Partys am Ballermann sind einfach der absolute Kracher – zur Partykarte von Mallorca mit Übersicht aller Discos, Bars und Hotels! Hier kann ein zukünftiger Ehemann auch einen feucht-fröhlichen Junggesellenabschied auf Mallorca feiern.

Um die Millionen von Touristen, die Jahr für Jahr an den Platja de Palma wollen, unterzubringen, gibt es mittlerweile sehr viele große Hotelkomplexe mit etlichen Betten, in denen die Besucher untergebracht werden können. Aber auch Ferienhäuser und -wohnungen werden in Strandnähe angeboten.

Neben den Hotelkomplexen wurden auch viele Fast Food-Restaurants und Kneipen gebaut, in denen die Touristen ihr Geld ausgeben sollen. Jahr für Jahr kommen weitere Einrichtungen dieser Art hinzu und vergrößern das Angebot, das den Touristen zur Verfügung steht.
Wenn die Touristen am Platja de Palma mal nicht feiern, dann entspannen sie am sechs Kilometer langen Sandstrand der Küste, um sich zu sonnen. Aber auch das blaue Meer verführt viele Urlauber dazu, eine Runde zu schwimmen bzw. sich im Wasser treiben zu lassen und die hohen Temperaturen zu genießen.

Wie kam der Ballermann zu seinem Namen?

Bereits Ende der 60er Jahre gründete der Einzelhandelskaufmann Schmiedmeier in Karlsruhe eine Imbissbude, die den Namen „Ballermann“ trug und von ihm bis Anfang 2016 betrieben wurde. Dies ist die andere Entstehungsgeschichte des Namens, der von einer Flasche „Ballantines“-Whisky inspiriert worden sein soll. Mallorquinische Geschäftspartner besuchten Schmiedmeyer in Karlsruhe und übertrugen seine Geschäftsidee auf die Baleareninsel. Von nun an waren auch am „Ballermann“ Fast-Food-Produkte bis spät in die Nacht erhältlich.

Es gibt aber noch eine weitere Episode zur Namensfindung: Es wird erzählt, dass deutsche Touristen dem Strandabschnitt seinen berühmt-berüchtigten Namen gaben. So soll einmal ein Gast aus der Strandbar mit der Nummer 6 getorkelt sein und volltrunken Schwierigkeiten gehabt haben, den Namen auszusprechen. Kein Wunder, Balneario ist ja schon nüchtern etwas kompliziert. Jedenfalls soll der Name verunglimpft worden sein und weitere Feierlustige wollen etwas Ähnliches wie Ballermann verstanden haben. So soll der Ballermann 6 – eigentlich Balneario 6, was so viel wie Heilbad bedeutet – zu seinem Namen gekommen sein.

Ballermann-Partybetrieb und die Rechtsvorschriften

Vor einigen Jahren wurden von den Behörden Vorschriften durchgesetzt, die dem Partybetrieb am Ballermann arg zusetzen. In erster Linie ist dies eine Regelung zur Sperrstunde. Seit diese eingeführt wurde, müssen die Lokale ihre Außenmusik ab Mitternacht komplett einstellen. Das hat zur Folge, dass die Feierwütigen nicht mehr (wie vorher) erst gegen 5 Uhr oder noch später ihre Partys beenden. Außerdem wurden schon 2006 auf der ganzen Insel Höchstwerte für die musikalische Beschallung von 64 dB vorgeschrieben. Leider beklagen nun die Betreiber der diversen Restaurants und Discotheken einen deutlichen Rückgang der Besucherzahlen. Vor allem die Sperrstunde sorgt für gebremstes Vergnügen.

Hinzu kommt, dass zwischen Ende Juni und Anfang September seit 2013 ein Alkoholverbot herrscht, um das Image des Ballermanns als „Saufmeile“ zu beseitigen. Zwischen 22 und 1 Uhr sind auch extra Polizeistreifen unterwegs, die diese Anordnung prüfen und gegebenenfalls Sanktionen verhängen.

Ruhesuchende profitieren von den gesetzlichen Regelungen am Ballermann. Denn ihnen waren das „Eimersaufen“ (Sangria wird aus Eimern getrunken) und das laute Gegröle am Strand zuwider. Ständige Lärmbelästigungen führten zu Beschwerden der Ortsansässigen und Urlauber, die nicht mitfeiern wollten. Und daraufhin haben dann die Verwaltungsorgane entsprechend reagiert.

Inzwischen verlagert sich der Partybetrieb etwas. So ist in Richtung Magaluf, das vorwiegend von Briten als Partyzone genutzt wird, mehr los. Auch in Richtung Südwesten zieht es die Partyjünger. Mit der Spielothek lockt Palma Gäste an, die nicht nur feiern, sondern vor allem auch Geld loswerden bzw. gewinnen wollen. Die allseits bekannten Mottofeten, von Wet-T-Shirt-Contest bis hin zur Schaumparty, werden nun stärker südwestlich gefeiert und am Ballermann kehrt etwas mehr Ruhe ein.