Palamos

Palamos

Die katalanische Küstenstadt Palamos an der Costa Brava ist mit ihren knapp 20.000 Einwohner recht beschaulich, verfügt aber dennoch über intensives touristisches Potenzial. Und das hat seine Gründe. Denn am Strand liegen kann man überall (auch in Palamos), etwas mehr darf es dann aber schon sein, wenn man etwas von Land und Leuten mitbekommen möchte. Was in Palamos problemlos möglich ist, denn hier gibt es reichlich Möglichkeiten, sich unter die Leute zu mischen.

Da wäre zunächst mal der über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Fischmarkt, der zwar recht teuer ist, dessen Treiben aber nicht nur spannend anzusehen ist, sondern auch viel von einer mediterranen Mentalität versprüht, welches man auf vergleichbaren Märkten in Mitteleuropa vergeblich suchte. Nicht zuletzt die schmackhaften Fischspezialitäten, die man auf diesem Markt erwerben kann.

Palamos ist bekannt für seinen Fischmarkt

Die 1277 auf Königsbeschluss hin gegründete Stadt bietet aufgrund ihres hohen Alters aber noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, sofern man den Fischmarkt, der ja nicht in erster Linie den Touristen dient, überhaupt zu den Sehenswürdigkeiten zählen will. Doch das wäre nur Begriffsklauberei.

Eine klassische Sehenswürdigkeit ist in jedem Falle die Kirche Santa Maria del Mar, die Santa Maria vom Meer also, welches schließlich hier direkt vor der Tür liegt.

Kleine Anekdote der Stadt am Rande: Aus Palamos stammt mit Frederic Valles einer der Begründer der Kunstsprache Esperanto, welche sich allerdings weltweit nie wirklich durchsetzen konnte, auch wenn Schätzungen von zwischen 500.000 und 2 Millionen Sprechern ausgehen.

Palamos: Strände gibt es hier satt und genug

Blieben nicht zuletzt die vielen Strände der Region, die auch dem weniger Kulturinteressierten einen Aufenthalt in oder in der Nähe von Palamos lohnenswert erscheinen lassen. Sieben Strände sind kategorisiert in der Region Palamos, Vorzug der Region ist die auch im Winter sehr milde Temperatur, während es im Sommer durchaus schon einmal heißer als 35° werden kann. Doch Abkühlung ist in diesem Fall ja nicht weit.

Für all jene, welche eine leichte Phobie gegen zu viele Landsleute oder zu viel Deutsch in den Ohren während eines Urlaubs besitzen, ist die Information nicht ganz unwichtig, dass Palamos zwar touristisch sehr gut besucht ist, die meisten der Übernachtenden in den Hotels und Pensionen von Palamos aber aus Katalonien selbst stammen.

Früher umkämpfte Stadt ist heute Tourismuszentrum

Nur aus diesem Grund werden teilweise irritierend hohe Einwohnerzahlen für das doch eher kleine Örtchen Palamos gemeldet: Im Sommer sind es bis zu 90.000 Menschen, die hier ihre Zeit verbringen. Gemeldete Einwohner sind es aber tatsächlich nur etwa 20.000. Angesichts der erstgenannten Zahl ist es aber nicht verwunderlich, dass Palamos über eine große Zahl an Restaurants und Bars verfügt, welche nahezu alle viele der auf dem Fischmarkt angebotenen Speisen in ihren Menüs führen.

Während die Stadt in ihrer Geschichte immer wieder heftige Kämpfe erlebte, so während des Neunjährigen Krieges als auch im Spanischen Bürgerkrieg, ist ihr Aufbau und ihr Wachstum seit etwa 1960 ungebrochen. Nicht zuletzt der Fischmarkt sorgt dafür, dass sich daran auf lange Sicht nichts ändern wird, weshalb man in Palamos froh ist, dass die Fischer auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten aufs Meer hinaus fahren, um anschließend ihre Fänge auf dem Fischmarkt von Palamos zu präsentieren.